Das VEB Narva Kombinat Berliner Glühlampenwerk
war der zentrale Hersteller für Leuchtmittel, insbesondere Glühlampen, in der Deutschen Demokratischen Republik.
Der Name Narva setzt sich zusammen aus den Abkürzungen „N“ für Stickstoff, „Ar“ für Argon und „Va“ für Vakuum.
Das Unternehmen hatte in Berlin gegen Ende der 1970er-Jahre mehr als 6000 Mitarbeiter und unzählige soziale Einrichtungen,
wie in den Bereichen Bildung, Soziales und Freizeit/Sport. Und auch gehörten zum Kombinat NARVAb
Ferienlager, Schulen und Sportvereine.
Geschichte:
Mitte des 19. Jahrhunderts entstand auf dem Gelände des späteren Narva-Gebäudes Berlins erstes Wasserwerk,
das 1893 den Betrieb wieder einstellte.
1894 wurden Versuche für Müllverbrennungsverfahren in diesem Gebäude durchgeführt.
In den Jahren 1906 bis 1912 errichtete die Deutsche Gasglühlicht AG, die Auer-Gesellschaft, das Glühlampenwerk mit einem auffälligen elfgeschossigen Gebäude,
das je nach Definition als Berlins erstes Hochhaus gilt. 1963 wurde dem Turm ein kleiner drehbarer Glasturm aufgesetzt.
Ende der 1990er Jahre erfolgte der Aufbau des charakteristischen Glaswürfels, der im Jahr 2000 fertiggestellt wurde.
Die Geschichte des Unternehmens ist eng verbunden mit dem Berliner Glühlampenwerk Osram.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der beginnenden Teilung Deutschlands wurde auch der Osram-Konzern aufgeteilt.
So produzierte ab 1949 das im Ost-Berliner Bezirk Friedrichshain befindliche ehemalige Osram-Werk D (Drahtwerk) fortan als VEB Berliner Glühlampenwerk „Rosa Luxemburg“.
Das als technisches Denkmal ausgewiesene Gebäude dient seit 2005 als Bürogebäude für die BASF.
Der gesamte Komplex um das Glühlampen-Hochhaus erhielt zu Beginn des 21. Jahrhunderts den Namen Oberbaum City,
nach der in der Nähe befindlichen Oberbaumbrücke beziehungsweise dem Oberbaum an der Spree.
Der nahegelegene U-Bahnhof Warschauer Brücke, der seit dem Mauerbau am 13. August 1961 außer Betrieb war, diente bis Ende 1994 als Lagerhalle für das Berliner Glühlampenwerk.
Knapp sechs Jahre nach der Maueröffnung konnte am 14. Oktober 1995 die Berliner U-Bahn den Zugbetrieb im inzwischen Warschauer Straße genannten Bahnhof wieder aufnehmen.
In einigen ehemals von Narva genutzten Räumen befinden sich Diskotheken wie die Narva Lounge.